Mittwoch, 19. März 2014

Vom Frühling, Fasching, Frauentag und Fasten

Es ist schon wieder eine Weile her, dass ich hier etwas von mir hören lassen habe, deshalb möchte ich meinen heutigen freien Mittwoch nutzen um dies zu ändern.
Warum habe ich frei?
Nein ich habe nicht schon wieder Urlaub. J
Heute ist der 19. März  und da ich in einem (wie bekannt) katholischen Haus arbeite haben wir heute frei, denn heute ist der Hl. Joseph. Wieder ein Feiertag den ich aus Deutschland nicht kenne. 
Ich bin in den letzten Wochen ein paar Traditionen begegnet, die ich von zuhause nicht kenne.

Angefangen hat es am 28.2 als Michaela und ich auf Arbeit plötzlich ein Ständchen von Valy (ein Seminarist) bekamen. Er überreichte uns danach eine Blume zum anstecken, anlässlich des Frühlingsbeginn. Hier beginnt der Frühling am 1.März traditionell trägt man deshalb ab dem 1. bis zum 31. etwas Gehäkeltes (rot / weiß) oder eine Blume an der Kleidung um den Frühling zu begrüßen, genannt wird dies Mărţişor. Wir bekamen noch 2 weitere Mărțișor eins noch von einer alten Dame und das andere vom Chef. Unser Chef erzählte uns dann auch noch eine Sage. Der Sage noch solle jedes unverheiratetes Mädchen dieses Mărţişor um 00:00 Uhr an die Kleidung machen und dann schlafen gehen. 00:05 Uhr sollte dann der Prinz vorbeikommen. Ich bin extra wach geblieben habe es aber verpasst das Mărţişor rechtzeitig anzubringen und deshalb kam mich kein Prinz besuchen. ;) Michaela auch nicht und so machten wir uns am 1. März auf in die Stadt.
Ich habe pflichtbewusst die Blume an die Jacke geheftet und dachte damit nicht allein zu sein doch es hatten nicht viele einen Schmuck an der Jacke.  Wir machten uns auf die Suche nach einem Fitnessstudio. Wir fanden auch welche doch die Preise sind alles andere als erwartet. Das billigste war 30€ im Monat das teuerste aber von uns am dichtesten 70€. Wir entschieden uns unser Vorhaben zu vertagen.
In der Stadt war die ganze Hauptstraße von kleinen Ständen geschmückt an denen man verschiedene Mărţişor kaufen konnte. Ein schöner Anblick auch an den wenigen Jacken sieht es gut aus. Am Montag auf Arbeit hatten dann aber alle Kolleginnen ein Mărţişor an der Kleidung.
Montag und Dienstag waren in Deutschland die Faschingstage etwas was man hier gar nicht kennt. Michaela und ich dachten wir könnten unseren Kollegen auch mal etwas gutes tun und beschlossen Pfannkuchen selbst zu machen. Sie waren sogar sehr lecker, aber leider konnten sie nicht alle unserer Kollegen essen, da die Fastenzeit der Orthodoxen bereits begonnen hatte.
In der Fastenzeit essen die Orthodoxen kein Fleisch, kein Fisch und keine Milchprodukte, einfacher gesagt sie essen nur das was aus dem Boden wächst. Umso verwunderter waren wir, dass am 7.3 der Tisch dekoriet wurde und alle zum Essen kamen, obwohl keiner Geburtstag hatte.
Anlass war der Tag später der internationale Frauentag! Ein Tag der in Deutschland keine weitere Bedeutung hat. Hier bekamen wir von „unseren” Männern ein Ständchen und eine Torte.Die Kinder haben sogar 3 Tage Ferien und waren fleißig am basteln für ihre Mütter, Omas, Lehrerin und Freiwillige. J
Am Samstag wollten wir mal wieder in die Oper. In unserem Programm stand für 16:00 Uhr ein Ballettstück einer chinesischen Behindertengruppe. Wir haben uns voll darauf verlassen und waren um 15:40 Uhr an der Oper. Diese sah recht dunkel aus und auch der Kartenverkauf hatte geschlossen. Wir gingen dennoch zum Eingang. Die Dame die am Eingang stand sagte uns nur, dass das Stück bereits um 3 begonnen hätte. Nun ja herzlich willkommen in der Republik Moldau. Man sollte hier alles hinterfragen. Wir machten uns noch einen schönen Nachmittag in der Stadt. Am Abend trafen wir uns mit anderen Freiwilligen in einer Spiele bar anschließen zogen wir weiter und es wurde ein gemütlicher Abend.
Die Woche verlief wieder ganz normal und ich war froh, dass meine Mentorin wieder da war lag sie die Woche vorher doch im Krankenhaus.
Am Wochenende wurden wir spontan von Pater Stefan gefragt ob wir nicht mit nach Orheiul Vechi fahre wollten und so machten wir uns gemeinsam mit ihm und seinen Freunden am Samstag auf den Weg.  Es war ein sehr schöner Ausflug zumal wir sehr schönes Wetter hatten: 20°C, Sonnenschein und blauer Himmel. Zuviel des Guten für März wie uns immer wieder gesagt wurde. Mal sehen wie das mit dem Wetter weitergeht. Am Samstag werden wir zum Osterbasteln gehen, organisiert vom deutschen Lesesaal und am Sonntag machen wir vielleicht eine kleine Wanderung das wissen wir noch nicht. Ich werde natürlich berichten.

In diesem Sinne bis bald

Eure Becca