Montag, 28. Oktober 2013

39 m² und 150 Kartoffeln...

In der letzten Woche war das Hostel wieder voll ausgebucht. Das bedeutet das noch ca. 20 Personen mehr auf der gleichen Etage wohnen. Es gibt Gruppen die sieht man nur ab und zu mal im Bad oder hört sie wenn sie sich in den Zimmern der je anderen treffen und es gibt Gruppen, wie die von letzter Woche, da fragt man ziemlich schnell nach wann fahren sie wieder und fiebert denn dem Abreisetag entgegen. Sie trafen sich auf dem Gang um bis tief in die Nacht dort zu sitzen und zu schwatzen, was ein Durchkommen in Bad und Küche immer zur Herausforderung werden ließen und vom Putzen will ich gar nicht erst anfangen. Letzte Woche war das wieder meines Zimmersaufgabe, aber auch sie sind  wieder gefahren und am Sonntag war es endlich wieder ruhig. J Wir sind auf die nächsten Gäste gespannt sind aber gerade froh, dass wir wieder allein sind.
Meine letzte Woche war an sich ganz normal. Die Kollegin deren Vater verstorben ist ist wiedergekommen und so sind wir nun wieder vollständig. JAm Donnerstag begleitete meine Mentorin einen unsere Schützlinge mit nach Hause. Ich durfte leider nicht mitgehen, da ich noch zu „frisch“ bin, denn uns ist bei Ihm aufgefallen, dass er schon eine sehr lange Zeit den gleichen Pulli trägt und dieser nicht mehr der Sauberste ist und auch der Geruch langsam sehr unangenehm wurde. Fällt uns so etwas auf müssen wir mit den Eltern Kontakt aufnehmen und da die Familie auch in einem unserer anderen Projekte ist. Geht es in diesem Fall auch um weitere Unterstützungen.
Sie zeigte mir am nächsten Morgen die Bilder, die sie gemacht hat und erzählte mir ein wenig mehr über die Situation der Familie. Sie leben zu 5 in einer Einraumwohnung und schon bei dieser Vorstellung wird dem ein oder anderem wahrscheinlich der Luxus bewusst, den wir in Deutschland für uns beanspruchen. Ein anderer Fakt ist die Wohnung ist 39m² groß dabei habe ich nicht ganz verstanden ob es sich dabei nur um das Zimmer handelt oder um die ganze Wohnung. Die Wände sind grau gefleckt und zum Teil mit „Plüsch“ auf Deutsch die  Wohnung schimmelt und überall wo kein Schrank davor steht, sieht man das ganze Ausmaß. In Deutschland würde sofort ein Amt einschreiten hier ist man froh darüber wenigstens ein Dach über dem Kopf zu haben. Ich habe einmal mehr verstanden warum unser Zentrum für die Kinder so unglaublich wichtig ist und sie abends zum Teil nur widerwillig nach Hause gehen.
Der Freitag hatte jedoch auch einen sehr schönen Aspekt. Bei uns im Haus wurde in der Kapelle geheiratet. Die Tochter einer Kollegin feierte ihren großen Tag. Den ganzen Tag wurde die Kapelle geschmückt und es lag eine positive Aufregung in der Luft. Doch ansonsten verlief der Vormittag ganz normal und ich dachte mir „schade eigentlich, dass ich dann arbeiten muss wenn die Braut kommt“, aber man kann halt nicht alles haben. Nachdem Mittag der Kinder hieß es mit mal auf geht es in die Kapelle. Ich freute mich wollte aber auch gleichzeitig nicht. Schließlich trug ich meine neongrüne Fleecejacke, aber mir wurde deutlich gemacht, dass das vollkommen egal ist. Ich dachte in dem Moment an eine Mitfreiwillige, die sich vor unserer Ausreise genau über so eine Situation den Kopf zerbrochen hatte. Ich hoffe nun nur, dass ich nicht auf so vielen Bildern drauf bin, denn auch wenn ich ganz hinten stand, so stand ich wenn die restliche Gemeinde saß und der Fotograf in die Gemeinde fotografierte. Die Braut freute sich mich zu sehen. Sie kann ein wenig deutsch und wollte dann, dass ich Ihnen auf Deutsch gratulier. Was mir wiederum ganz recht war.
Also startete ich mit einem überraschenden sehr schönen Erlebnis in mein Wochenende.Das wieder ein paar Veränderungen brachte. So werde ich jetzt Samstag nur noch zum Deutschunterrichten fahren und erst am Sonntag mein Sprachkurs bekommen. Mal sehen wie lange ich das so mache, denn das macht mir meine Wochenenden kaputt.
Am Samstag war ich dann abends bei dem besagten Filmfestival. Es war sehr interessant. Der Film „Para Norman“ war gut. Doch viel mehr war ich überrascht als ich einen Animationsfilm über Dresden gesehen habe. Meine Heimat verfolgt mich. J
Auch überrascht hat mich wieder auf weitere Mädels zu treffen, die Deutsch können. Unsere Unterhaltung war sehr lustig. Sie sprachen mit mir in Deutsch und ich sollte ihnen auf Rumänisch antworten, was erstaunlicherweise gut ging. Es war wirklich lustig und wir treffen uns demnächst wieder.
So nun aber zu meinem Highlight der Woche.
Ich bin Maxi Taxi gefahren!!! Das sind hier Kleinbusse, die dann anhalten wenn es jemand wünscht. Entweder von der Straße aus durch winken oder von innen heraus durch ein lautes „Halten bitte“
Ja und wenn man denkt, dass in die Busse nur 12 Leute reinpassen dann hat man sich getäuscht.
Es passen gut 25 Leute rein und es ist irgendwie einfach lustig und auch ein wenig nervig.

Achso nun noch zu den 150 Kartoffeln.
Ich habe heute mehr Kartoffeln als normal geschält und habe mir mal den Spaß gemacht beim waschen der Kartoffeln zu zählen. Ich bin auf 150 gekommen, davon habe ich 135 geschält !!! In 2 Stunden ich weiß nicht , aber ich finde für mich ist das ein Rekord. 

In diesem Sinne bis bald eure Becca
P.s. Diesmal habe ich leider keine Bilder.



Mittwoch, 23. Oktober 2013

Besuch aus der JVA Freiburg …


Ja die letzte Woche war gefüllt mit Besuchern. Nicht nur im Casa Provedenți.
Am Dienstagmorgen war ich mal wieder spät dran und wollte nur fix den Zimmerschlüssel abgegeben, da hieß es nur zu mir „Rebecca wir haben deutsche Gäste im Hotel und sie wollen dich heute Abend kennenlernen“. Warum auch nicht.
So gesellte ich mich abends wieder in die Rezeption mit meinem Laptop verfasste meinen letzten Blogeintrag und telefonierte anschließend mit meiner Mama.
Ich ging davon aus, dass die Deutschen ebenfalls Jugendliche seien, da wir die gesamte Woche eine Jugendgruppe hier im Hostel zu Besuch hatten. Nicht immer sehr angenehm.
Die Uhr zeigte 22:45Uhr und es klingelte rein kamen 5 Erwachsene Menschen, die sich auf Deutsch unterhielten. Sie wiederrum waren überrascht ebenfalls deutsche Laute wahrnehmen zu können, denn ich telefonierte ja mit meiner Mama. Ich verabschiedete mich fix von ihr und es begann ein kurzer Austausch mit den gerade Angekommenen.
Es stellte sich heraus das sie hier der JVA unter die Arme greifen wollen und die Situationen in den Jugendgefängnissen etwas „freundlicher“ machen wollen, sowie das diese Jugendliche nach der Entlassung überhaupt wieder eine Chance haben.
Am Dienstag erhielt das Casa Provedenți auch mal wieder einen Anruf auf Deutsch.
Diesmal war es eine polnische Journalisten, die aber nur polnisch, deutsch und englisch kann also keine der Sprachen, die an der Pforte gesprochen werden und so landete sei bei mir. Ich gab ihr die Nummer unseres Chefs und am nächsten Tag stand sie bereits vor mir um unter anderem mich zu interviewen zu meiner Arbeit.
Der letzte Mittwoch hat mir wieder gezeigt wie nah Freud und Leid doch beisammen liegen, während wir am Abend den Geburtstag von Marina fröhlich nachfeierten, hat am Tag einer meiner lieben Mitarbeiterinnen erfahren müssen, dass ihr Vater ganz plötzlich verstorben ist. Es war schon ein eigenartiges Gefühl eine sonst  immer Fröhliche weinen zu sehen und ich ging mit gemischten Gefühlen an diesem Tag nach Hause. Im ersten Moment wollte ich auch nicht beim Feiern dabei sein, da es aber in meinem Zimmer stattfand konnte ich mich nicht drücken. Es wäre ja auch blöd gewesen. Im Nachhinein war es das Beste was mir an dem Abend passieren konnte und es war ein wirklich schöner Abend. J
Ich, Doina, Marina (v.li.)

Am Donnerstag nahm der Tag wieder seinen Lauf und nach einem Überstündchen wollte ich nur nach Hause und einfach ins Bett fallen, da die letzte Nacht ja etwas kürzer war…
Ich traf jedoch vor der Eingangstür auf die Deutschen und sie luden mich spontan ein mit Ihnen essen zu gehen so etwas lässt man sich dich nicht zweimal sagen. J
Wir gingen in ein wunderbares kleines Restaurant und unterhielten uns über unsere Erfahrungen mit der Moldau und dabei kam heraus, dass sie fast alle bei der JVA in Freiburg arbeiten, deshalb auch das Projekt. Die Zeit verging wieder viel zu schnell und zum Abschied bekam ich eine Tüte original importierte deutsche Gummibärchen geschenkt. J
Am Freitag machten wir einen Ausflug mit den Kindern und es ging in ein nahe gelegenes Kloster ein wunderschönes kleines orthodoxes Klösterchen. Wir waren nicht ganz alleine da, denn da es dort so schön ist verschlugen es auch allerhand Hochzeitspaare für Fotos und natürlich für die religiöse Zeremonie ins Kloster. Mittlerweile weiß ich auch warum hier häufig im Herbst geheiratet wird. Der Grund dafür ist einfach, dass man das selbst angebaute Obst und Gemüse nutzen kann und auch der erste Wein fertig ist. Das spart natürlich viel Geld.
Die Hauptkirche, wird zurzeit von innen restauriert

Der Eingang


eine weitere Kirche 
diese Kirche von innen
Mein Wochenende verlief dann relativ ruhig, da mein Sprachkurs leider ausgefallen ist hatte ich aber mal wieder Zeit einfach auszuschlafen und nichts zu machen bzw. nicht auf die Uhr achten zu müssen und so genoss ich das Wetter bei einem kleinen Spaziergang mit Christina und machte ein paar Hausaufgaben, die schon lange auf Erfüllung gewartet haben. Auch der Sonntag verlief recht ruhig. Bis auf das ich heil froh bin gegen Tollwut geimpft zu sein. Eine aus der deutschen Gemeinde wurde auf dem Weg zur Kirche von einem Hund „angefallen“. Auch sie ist geimpft und wie sich mittlerweile heraus gestellt hat ist auch alles gut.
Mich haben am Sonntag auch die Bakterien der Erkältung besucht und so kommt es das ich nun ein wenig erkältet bin, aber das gehört hier zurzeit einfach dazu, weil das Wetter einfach so wechselhaft ist.
Montag ging es dann ganz normal in die neue Woche. Nur der Abend war etwas anders als gewohnt, denn ich hatte eine Einladung zu einem deutschen Filmabend zu gehen und so machte ich mich auf den Weg um mir „Knocking on Heavens Door anzuschauen“. Ein wirklich guter Film wie ich sagen muss. Es hat sich auch noch in der Hinsicht gelohnt, dass ich nun wieder ein paar mehr neue Leute kennen gelernt habe, die deutsch und rumänisch können und mir so helfen können beim Sprache erlernen und ich habe die nächste Einladung zu einem Filmfestival dieses Wochenende bekommen. Mir wird hier also auf gar keinen Fall langweilig. Sondern die Zeit sie rennt und ich schaff es einfach nicht mehr mich regelmäßig am Sonntagabend zu melden. Mal sehen vielleicht wird das wieder Besser. J
Bis zum nächsten Mal eure Becca

P.s. Ihr dürft gerne die Einträge kommentieren. Das geht ganz einfach! Ihr müsst einfach unter dem Eintrag auf „kein Kommentar“ gehen und schon öffnet sich ein Fenster und Ihr könnt eure Meinung schreiben oder auch gern per Mail sowie es ja einige bereits tun. J



Sonntag, 20. Oktober 2013

Die versprochenen Bilder

Diese Fahnen hingen die ganze Hauptsraße entlang
EU Fahne, Moldauer Flagge und Stadtwappen (v.li.)

ein traditioneller Stand 

das besagte Theaterstück

ich bin mir noch nicht sicher ob ich das 100%ig sagen kann

es wurde einfach mitten auf der Straße gegessen

eine schön beleuchtete orthodoxe Kirche 

Schnappschuss von einem Spaziergang

diese Kombination ist vor dem Regierungsgebäude zu finden
Das rechte Zeichen nimmt nicht jeder ernst

typisches Fingerfood 

Dienstag, 15. Oktober 2013

Besuch aus Dülmen …


Meine Legalisation startet und der Papierkram ist geschafft. 
Ich brauch für mein Aufenthalt hier kein direktes Visum jedoch eine Legalisation, denn als EU Bürger darf ich mich ohne Visum und Legalisation 90 Tage in der Moldau aufhalten, da ich aber länger hier bleibe bedarf es der besagten Legalisation.
Dafür brauchte ich allerhand Dokumente.
Zum Teil musste ich diese auch schon in Deutschland vorbereiten so hatte zum Beispiel mein polizeiliches Führungszeugnis schon 2 Stempel mehr als normal. Doch das reichte noch nicht, denn nun wurde es hier übersetzt und hat nun noch einen Stempel mehr, da es notariell beglaubigt werden musste, dass die Übersetzung auch wirklich richtig ist. Desweiteren brauchte ich ein Gesundheitszeugnis, ein Lichtbild, den Nachweis eines Wohnsitzes und Arbeitsplatzes ( dieser muss eine Urkunde nachweisen das er legal ist) und eine Bestätigung, dass ich mich hier finanziell über Wasser halten kann.
Letzteres stellte erstaunlicher Weise das größte Problem dar, denn sowohl mein Kontoauszug als auch mein „Arbeitsvertrag“ sind nun mal auf Deutsch. Das wollte die gute Dame hinter dem Schalter aber nicht akzeptieren, da sie meinte wenn man in Deutschland aufs Amt geht braucht man auch alle Dokumente auf Deutsch, womit sie ja irgendwie auch recht hat. Stellte sich nur die Frage reicht es wenn wir es selbst übersetzen oder muss es wieder notariell beglaubigt werden. Sie meinte es reicht, wenn wir es selbst kurz zusammenfassend übersetzen. Also begaben Vera (meine Mentorin) und ich uns ins nächste Internet Café. Dort wurden wir von einer sehr „angenehmen“ Duftwolke begrüßt. Wir baten um den Platz an der Tür und das diese bitte geöffnet bleibt. Dieser Wunsch wurde uns sogar erfüllt und das Übersetzen konnte beginnen. Ich übersetzte es ins Englisch und Vera dann weiter ins Rumänische. Am Ende kam ein Word Dokument heraus mit 10 Sätzen dies unterschrieb ich und wir gaben es ab. Die  Frau war erstaunlicher Weise zufrieden und jetzt heißt es ein Monat warten und dann bin ich legalisiert!
Meinen im letzten Blogeintrag erwähnten Fotografenbesuch möchte ich euch auch nicht vorenthalten.
Am Montag nahm ich meinen freien Nachmittag in Anspruch um mich in Ruhe für den Fotografen fertig zu machen. Ich holte Vera dann von Arbeit ab um mit ihr gemeinsam zu gehen der Übersetzung wegen. 
Wir gingen gemeinsam und zu unserem Ziel wurde ein kleines Fotogeschäft. Ich ging davon aus das die Fotos vielleicht im Hinterraum gemacht werden oder in einem anderem Geschäft. Zu meiner Überraschung meinte die „Fotografin“ aber nur, stell dich hier hin. Hinter mir war ein breiterer weißer Streifen in der sonst blauen Wand. Sie zückte ihre Kamera (eine kleine Digitalkamera à keine Spiegelreflex) und machte ein Foto zeigte mir dieses und zog es dann auf ihren Laptop. Dort bearbeitete sie es noch ein wenig, zu meinen wie ich finde Ungunsten (etwas zu hell wodurch meine roten Wangen, denn in dem Laden war sehr warm, noch stärker hervorstechen und meine Haare hat sie auch irgendwie glatter gemacht), und drucke es anschließend auf Fotopapier aus.
Was soll´s Vera meinte nur es soll ja nicht mein neues Facebookprofilfoto werden und für den Pass reicht es allemal.
So einfach ist es also Passfotos zu machen und für 4 Fotos inklusive Bearbeitung habe ich umgerechnet 1,18€ bezahlt. Wiedermal ein Preis, den sich gerne deutsche Fotografen abgucken können.
Ich bin seit Dienstag auch nicht mehr allein als Freiwillige. Zu mir gesellen sich 2 Priesteramtskandidaten (Valerike und Leonardo) aus Rumänien, die es daher natürlich um einiges leichter haben als ich mit der Verständigung. Sie bleiben bis nächsten Juni und Mael aus Frankreich. Sie kommt 2 mal die Woche zum helfen. Beruhigender Weise hat sie das gleiche Verständigungsproblem wie ich, weshalb wir uns auf Englisch unterhalten können. Was mit den beiden Rumänen wiederum nicht möglich ist. Sie bleibt allerdings auch nur bis Dezember, es ist ihr Praxissemester.
Diese Woche war auch die Woche der Ausflüge da wir wider aller Erwartungen noch einmal richtig schönes Wetter hatten.
So machten sich die Alten am Donnerstagnachmittag auf den Weg und wir uns am Freitagnachmittag mit den Kindern. Es ging in einen Park hier bei uns in der Nähe und es war einfach schön rauszukommen sich draußen zu bewegen und zu spielen sowie anschließend ein gemütliches Picknick in der Sonne zu genießen.
Nach diesem Ausflug ging es in ein verlängertes Wochenende, das ist auch der Grund warum ich heute erst schreibe.
Samstag ging es wie gewöhnlich zum Sprachkurs und danach schlenderte ich noch ein wenig die Hauptstraße herunter. Wobei ich das Wetter genoss und einer, meinem Geschmack nach, guten Band in einem Park lauschte. Ich kaufte noch ein wenig ein und fuhr dann zurück.
Sonntag ging es dann wieder zur Kirche wo ich durch Zufall auf Elisabeth (die andere dt. Freiwillige) traf. Nach der Messe entschieden wir noch ein wenig gemeinsam die Straß entlang zu schlendern wo wir durch wirklich großen Zufall auf ihren Mitfreiwilligen Lukas trafen. Wir schwatzen kurz miteinander und liefen dann weiter. Mit Plăcintă bewaffnet setzten wir uns an einen Springbrunnen und erzählten über unseren ersten Monat hier über Erfahrungen, Ängste und Sorgen, sowie Wünsche für die nächsten 10 Monate. Es war sehr schön und tat unglaublich gut sich einfach mal mit jemandem direkt austauschen zu können. Es wird sicher auch nicht das Letzte Mal gewesen sein.
Gestern hatte ich meinen 1. Feiertag in der Republik Moldau.
Chișinău hatte seinen 577. Geburtstag, das ist auch der Grund warum alle die hier wohnen frei haben. Zudem staatlichen Feiertag kommt aber auch gleichzeitig noch das Patronatsfest der „großen“ kath. Kathedrale hier in Chișinău.
So begab ich mich gestern Vormittag zur Kirche. Was ja eigentlich kein Problem sein sollte, denn den Weg kenne ich, eigentlich. Doch wenn der Trolleybus plötzlich und ohne Vorankündigung „falsch“ abbiegt wird es dann doch zum Problem, zumal ich spät dran war.
Also stieg ich aus und lief das letzte Stück im Eilschritt, wodurch ich mit Glockenschlag ankam, da hier alles etwas gemütlicher ist, begann die Messe erst 5 min. später. Nach der Messe war noch ein Empfang für alle und man traf das ein oder andere bekannte Gesicht wieder. Zum Beispiel Elisabeth und Lukas und Irene (von der deutschen Gemeinde). Mit Irene schwatzte ich auch noch eine ganze Weile und wir beschlossen uns gemeinsam anschließend in das Getümmel der Stadt zu stürzen.
Es war wirklich viel los und von überall tönte Musik, kam der Geruch von Essen und es gab allerhand Möglichkeiten schöne Dinge und Kitsch zu kaufen. Ein typisches Stadtfest halt.
Wir tranken noch gemeinsam Café und verabschiedeten uns. Danach traf ich durch Zufall auf Irina (eine aus meinem Hostel). Mit ihr ging ich wieder auf das Stadtfest zurück. Sie stellte mich noch ihren Freundinnen vor. Mit denen sie sich vor einer Bühne zu einem rum. Theaterstück verabredet hatte. Ich verabschiedete mich kurz danach aber wieder, da ich nichts verstand, es eng war und wir so ziemlich direkt vor den Boxen standen. Was auf Dauer ganz schön anstrengend war.
Ich wollte nur die große Hauptstraße bis zum Ende laufen und dann in meinen Trolleybus nach Hause steigen, denn ich ging davon aus, dass er am anderen Ende der Straße wieder fahren würde.
Ich schlenderte also in aller Ruhe über die Straße die mit lauter Ständen geschmückt war. Am Ende der Straße fuhren auch tatsächlich wieder Busse, sie bogen halt nur anders ab, wobei ich mir dachte schaden kann es nicht auch noch andere Ecken der Stadt zu sehen. Doch irgendwie kam mein Trolleybus nicht… Es kam nur der normale Bus und der ist etwas teurer als der Trolleybus. Der normale Bus braucht die Stromleitungen nicht, welche der Trolleybus braucht. Ich wollte aber nicht mehr bezahlen, dafür das es mindestens genauso eng werden würde und entschloss mich daher die ganze Strecke zurück zu laufen bis zu der Haltestelle wo ich am Morgen ausgestiegen war.
Als ich ankam standen glücklicherweise auch ein paar mehr Menschen an der Haltestelle und ich ging davon aus das mein Trolleybus nun auch hier ankommen würde. Ich sah ihn auch kommen und freute mich. Doch leider bog er nicht Richtung Haltestelle ab wo ich stand sondern fuhr einfach geradeaus in die andere Haltestelle.
Ich wechselte also die Kreuzungsseite den gesehen T. – Bus schaffte ich nicht mehr, aber das ist hier kein Problem, denn die Busse fahren im ca. 5 min. Takt. Der nächste nahm mich dann erfolgreich mit. Er war auch gar nicht mal so voll wie erwartet und brachte mich nach Hause.
So ging ein ereignisreicher Tag zu Ende und heute sollte es wieder ganz normal weiter gehen.
Dem war aber nicht so ganz. Die erwähnten anderen Freiwilligen waren heute alle nicht da und so war ich wieder allein, was mich nicht so wirklich gestört hat.
Während der Essensverteilung tauchte mit mal ein Mann mit großer Kamera auf und mein Chef beorderte mich zu sich. Es stellte sich heraus das es mal wieder ein deutscher Gast war und bei einem kurzen Gespräch erfuhr ich das er aus Dülmen kommt. Er wiederum war überrascht das ich sofort wusste wo das liegt. Er war der Journalist von Renovabis, das Telefongespräch was ich vor gut 2 Wochen entgegen genommen und übersetzt hatte. Es ist schon lustig was es für Zufällt gibt.


In diesem Sinne bis bald und entschuldigt, dass es erst heute wurde das ich mich gemeldet habe und nicht wie gewöhnlich Sonntagabend.
Es tut mir auch leid das ich diesmal keine Bilder weiter dabei habe, der Grund dafür ist das ich hier gerade ein sehr instabiles Internet habe, wenn ich wieder stabileres Internet habe werden auch die Bilder folgen. Versprochen.
Bis bald eure Becca 

Sonntag, 6. Oktober 2013

P wie putzen, Party, Patron und Papierkram


Die gekauften Putzmittel sind nun auch alle im Einsatz gewesen und ich kann nun nachvollziehen warum lange Haare, Krümel etc. der ein oder anderen Hausfrau nicht gefallen.
Wir putzen hier aller 2 Tage gründlich d.h. Küche, Bad und WC. Was jetzt öde klingt ist aber nicht so öde, denn man fängt an sich zu unterhalten, gemeinsam zu singen oder zu lachen wodurch die Zeit schnell vergeht und es einem nicht so viel vorkommt. Trotzdem bin ich froh jetzt den Putzstaffelstab weitergeben zu können.

Gefeiert wurde die Woche viel.
Begonnen habe ich am Donnerstag mit der besagten „Tag der deutschen Einheitsparty“. Sie fand nun aufgrund des Wetters in einem der nobelsten Hotel´s der Stadt statt. Über die Kleiderordnung hatte ich mir ein wenig den Kopf zerbrochen, da ich nur eine Bluse mithabe, welche hier etwas zerknittert angekommen ist. Ich fragte am Abend zuvor Marina und Doina nach einem Bügeleisen und bekam eins. Gottseidank sind hier alle einfach unglaublich freundlich.
Also bügelte ich die Bluse wenigstens noch. Meine Wanderschuhe wurden noch einmal grob geputzt und dann konnte es losgehen. Ich bin bis auf meine Schuhe und der Jeans gar nicht so aufgefallen, aber es störte keinen weiter.
Die Feier war so wie ich mir einen Empfang vorgestellt habe. Man begrüßt den Veranstalter und seine Frau mit Handschlag bekommt danach ein Glas Wasser oder Wein und dann sucht man sich einen Stehtisch aus. Sind alle angekommen so gibt es eine kurze Ansprach und danach folgt Musik, viele kleine Häppchen, sowie Gespräche. Es war interessant wie viele deutsche Projekte es hier in der Moldau gibt und mit dem ein oder anderen wird man sich nochmal treffen, denn auch das Visitenkarten tauschen gehört dazu.

Die Torte
Der Botschafter beim Anschneiden der Torte
Die musikalische Gestaltung

Ja es war eine interessante Erfahrung, aber unbedingt wiederholen muss ich das auch nicht. Ich mag keine Feste wo alle sagen wie toll sie doch alle sind und alles etwas gezwungen wirkt.
Pater Klaus lies es sich nicht nehmen mich bis nach Hause zu fahren, da ich auf den Hinweg das Problem hatte das mein Trolleybus nicht fuhr, aus welchen Gründen auch immer. Als ich hier im Hostel angekommen bin, dachte ich jetzt noch putzen und dann schlafen gehen.
Es war schon geputzt und ich war gerade im Zimmer, da klopfte es und es hieß nur „come come party party“. Julia hatte ihren 20. Geburtstag und hat hier Eine Geburtstag so wird das gemeinsam bei einem gemütlichen Essen, einem Schluck Sekt und viel Lachen gefeiert. Ich war ja nun auch überhaupt nicht satt von dem Empfang, aber Torte, Obst, Schnittchen und Plăcintă sollte ich unbedingt kosten. An diesem Abend ging ich völlig  überfüllt aber glücklich schlafen.

Der Freitag hielt die nächsten Überraschung bereit.
Ich durfte die Formulare für meine Legalisation ausfüllen. Ich mag es ja schon nicht deutsche Formulare auszufüllen, aber wenn dann auch noch alles auf Englisch ist. Ist es noch nerviger und so kam es das ich mich prompt 2 mal verschrieben habe und im Endeffekt die Formulare 3 mal ausgefüllt habe. Nun muss ich hier nochmal zum Fotographen und dann zur Behörde. Dort soll ich auf eine Frau treffen, die überhaupt nicht freundlich ist. Wir werden es sehen.
Zum Mittag kamen mal wieder alle Mitarbeiter pünktlich zum Mittag. Es wunderte mich ein wenig, denn Geburtstag hatte keiner, dann kam der Chef und hielt eine kurze Ansprache ich verstand nicht viel. Nur das irgendetwas am Samstag ist. Er übersetzte es mir am Ende ins Englische und so erfuhr ich, dass wir am Samstag Patronatsfest haben und deshalb viele Menschen uns besuchen werden. Das erklärte auch warum die ganze Woche alles sehr gründlich geschrubbt wurde und warum schon die ersten Wimpelchen hingen.
So kam es das ich gestern noch ein wenig mit geholfen habe alles vorzubereiten. Das Haus sah wirklich richtig schön aus. Die ersten Gäste kamen und gratulierten den Schwestern. Plötzlich kam ein Pater direkt auf mich zu fragte ob ich die Deutsche hier im Haus wäre und stellte mich seinen 2 Freiwilligen aus Deutschland vor. Es gibt hier also doch noch mehr deutsche Freiwillige über andere Organisationen entsendet. Elisabeth und Lukas sind seit dem 1. September in dem Don Bosco Haus hier tätig. Wir feierten gemeinsam eine wunderbare Messe, mussten aber feststellen, dass wir nicht viel verstehen, aber dank des einheitlichen Messablaufes der kath. Kirche wusste man immer wo man gerade ist. Und am Ende haben wir „großer Gott wir loben dich“ auf Rumänisch kennen gelernt.

Ich musste leider nach der Messe sofort los zum Sprachkurs wo mich die nächste Überraschung erwarten sollte. Nach meinem Sprachkurs wurde ich gebeten doch da zu bleiben und mit ihnen den Tag der deutschen Einheit zu feiern.
Ich dachte ja warum nicht. Es sollte doch kein Problem sein in einem deutschen Zentrum, da trifft man vielleicht noch mehr deutsche oder Leute die deutsch können.
Dem war leider nicht so, denn wie ich erfahren habe. Ist das Zentrum der Hoffnung ein Zentrum für alle die evtl. deutsche Vorfahren haben oder deren Verwandte nach Deutschland gegangen sind. Sie treffen sich nun immer zu großen Feiertagen und feiern sie auf ihre Weise.
So gab es gestern Bratwurst und Bier, sowie eingelegtes Gemüse und Torte. Im Hintergrund lief penetrante bayrische Volksmusik und Fotos von den Alpen. Nun ja es war alles etwas eigenartig und mir gefiel nun der Empfang vom Donnerstag wieder viel besser und ich ärgerte mich ein wenig, dass ich nicht im Casa Provedenti geblieben bin.
Das Zentrum der Hoffnung hat aufgrund nicht bezahlter Rechnungen kein Gas, weswegen die Heizungen nicht funktionieren. Es ist alles etwas eigenartig. Ich werde dort weiterhin zum Sprachkurs gehen und nun auch vorher eine Stunde beim Deutschunterricht helfen, aber mich von weiteren Veranstaltungen fernhalten.
Als ich abends nach Hause kam empfang mich Schwester Betty und übergab mir übrig gebliebenes Essen als Dankeschön. Es war so schön und entschädigte in diesem Moment die eigenartige Veranstaltung.

Das Wochenende war hier auch großes Weinfest.
Was ich mir auf keinen Fall entgehen lassen wollte und so habe ich mich heute mit Eugenia nach der deutschen Messe getroffen um mit ihr gemeinsam hin zu gehen.
Das Weinfest findet wie alle größeren Veranstaltungen vor  dem Regierungsgebäude statt.
Es waren viele Stände und noch mehr Menschen.
Das einzige was man brauchte war ein kleiner Plastebecher. Mit diesem zog man dann von Stand zu Stand und probierte einfach. Anfangs habe ich immer noch mein Portemonnaie rausgeholt, was aber völlig überflüssig war denn es gab alles umsont.
Nachdem alles mal gekostet hat und von sehr gut bis sehr schlecht alles dabei war, machte ich mich wieder auf den Weg nach Hause. In einem völlig überfüllten Trolleybus. Eine sehr unangenehme Erfahrung.

Und da das noch nicht an Überraschungen reichte für diese Woche, wurde ich heute Morgen in der Dusche mit kaltem Wasser begrüßt und auch die Heizung funktionierte nicht mehr, welche seit Freitag funktionierte. Der Grund war wie ich beim frühstücken erfahren habe ein Erdbeben, welches heute Morgen 4:30 Uhr uns besuchte. Alle anderen sind wach geworden und haben es gemerkt nur ich nicht und da Marina im Urlaub ist konnte sie mich auch nicht wecken. 

Und gestern Abend brannte es gegenüber in einem verfallenen Haus, welches eigentlich nicht bewohnt ist. Ich meldete es sofort in der Rezeption. Wir gingen gemeinsam raus und als es das Feuer sah, gab er mir nur zu verstehen, dass Obdachlose dort wohnen und sie nur „heizen“.

Und damit das jetzt nicht alles nur nach einer reinen "Partywoche" klingt gibt es hier noch Beweise, das ich auch wirklich arbeite. Am Dienstag war übrigens Tag der Alten / Großeltern. Ich hoffe alle Enkelkinder haben daran gedacht!  

1. Runde Essensausgabe

Teller säubern :) 
2. Runde Essensausgabe


Ich rede rumänisch

ok es war ein Versuch 


aber am Ende ist doch alles gut! :) 

Dienstag, 1. Oktober 2013

BITTE ABSTIMMEN 


http://www.deutscher-engagementpreis.de/nc/online-voting/abstimmen.html 
Meine Organisation ist unter den besten 15.
Und mit EURER Hilfe wollen wir den 1. Platz belegen.
Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr für den ICE abstimmt, denn dieser ist meine Entsendeorganisation.
Das Preisgeld fließt in die Projekte in welchen wir Freiwilligen tätig sind und auch in die ganzen Kosten die rund herum entstehen.
Also bitte nehmt euch kurz die Zeit und stimmt ab!!!